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Der Wartungsleitfaden für Blockbohlenhäuser

Der Wartungsleitfaden für Blockbohlenhäuser

Blockbohlenhäuser besitzen eine ganze Reihe von Vorteilen gegenüber Häusern aus Stein von der Wohnqualität über die Umweltfreundlichkeit bis hin zu den Kosten. Einige Vorteile lassen sich auch im Bereich des notwendigen Wartungsaufwandes finden. Hier profitieren Blockhäuser davon, dass sie überwiegend aus einem einzigen Material bestehen, welches noch dazu eher wartungsarm und langlebig ist, während Häuser aus anderen Materialien meist aus vielen verschiedenen Materialien zusammengesetzt sind, die alle Wartung brauchen. Beim Steinhaus sind oft nur der Dachstuhl und die Innentüren und Türrahmen aus Holz, Bauteile, die bekanntermaßen kaum jemals Wartungsarbeiten benötigen.

Lesen Sie im Folgenden, wie Sie Ihr Blockbohlenhaus richtig warten.

Die Pflege beginnt mit dem Aufbau

Dazu gehört schon die Entscheidung für eine bestimmte Holzart und -qualität. Ein gutes, für den Blockhausbau geeignetes Holz, wie beispielsweise das Holz der nordischen Nadelhölzer, die auch tatsächlich im Norden Europas oder in den Höhenlagen der Alpen gewachsen sind ist die Grundlage für Langlebigkeit und sorgt für die Minimierung des späteren Erhaltungsaufwandes. Für nordische Fichten und Polarkiefern führen diese natürlichen Bedingungen mit kurzen Vegetationszeiten zur Bildung eines engmaserigen, festen, dauerhaften, natürlich gegen Feuchtigkeit und Schädlinge resistenten Holzes, während dieselben Arten in den für sie zu warmen Regionen Mitteleuropas viel zu schnell wachsen und dabei ein eher weiches Holz produzieren.

Bei der Holzpflege sind die Anforderungen natürlich je nach Holzart leicht unterschiedlich. So empfiehlt sich beispielsweise bei Nadelhölzern eine Tiefenimprägnierung mit einem Bläueschutz zumindest bei Bauteilen, die später nicht mehr so leicht für weitere Wartungsarbeiten zugänglich sind, wie etwas den Fundamentbalken, während ein Bläueschutz bei Laubhölzern nicht nötig ist.

Ebenfalls interessant ist der Trocknungsgrad des verwendeten Holzes. Holz, welches beim Verbau nur noch 18 – 20% Wassergehalt hat, wird in der Folge weniger Risse bilden und sich auch nicht mehr „setzen“, also leicht schrumpfen.

Der Wartungsleitfaden für Blockbohlenhäuser

Holzschutz oder nicht?

Imprägnierung und Holzschutz wird oft mit für Menschen giftigen Substanzen durchgeführt, wie schon die Symbole auf den Behältnissen zeigen. Darauf können Sie als Besitzer eines Blockbohlenhauses auch verzichten oder zumindest den Einsatz auf Flächen begrenzen, wo es nicht anders geht.

Blockbohlenhäuser, die von Anfang an auf trockene Fundamente gestellt sind, brauchen nicht unbedingt Holzschutz von unten. Ein Holzschutz von außen ist optional. Wer sich die Atmungsaktivität seines Holzes erhalten will, die auch zu einer natürlichen Ausgeglichenheit von Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Inneren führt, der kann, wo nötig auch mit natürlichen Pflegemitteln, wie Holzölen oder Firnis behandeln.

Wo nicht behandelt wird bildet sich eine natürliche, graue Patina aus verwittertem Holz. Seine Farbe verliert das Holz durch die UV-Strahlung der Sonne. Diese Patina sollten Sie dann möglichst intakt lassen, denn sie schützt das Holz von außen gegen jegliche schädlichen Umwelteinflüsse.

 

Regelmäßige Inspektionen können den regelmäßigen Holzschutz ersetzen

Tatsächlich wird Ihnen Ihr Blockbohlenhaus selber zeigen, wo es gerne etwas mehr Pflege hätte, wenn Sie sich angewöhnen, einfach die Augen offen zu halten und regelmäßig alle paar Jahre einmal auch eine sorgfältige Inspektion vornehmen.

Ein Zeichen kann etwa Bewuchs mit Moosen, Algen oder Flechten sein. Natürlich auch Löcher von typischen Holzschädlingen, wie dem Holzwurm. Dazu kommt es aber bei guter Pflege erst gar nicht. Solcher Bewuchs kann nur entstehen, wo Holz über längere Perioden auch von innen her zu feucht ist. Es kann etwa auf Wetterseiten entstehen, unter dichtem Bewuchs von außen oder unter Schmutz auf dem Boden.

Wenn Sie solchen Bewuchs außen finden, obwohl die Lüftung gut und die Stelle sauber ist, dann sollten Sie tatsächlich zum Holzpflegemittel greifen und nach einer Trockenperiode, also wenn die Stelle richtig tief durchgetrocknet ist, behandeln.

Natürlich gefällt diese graue Patina auch nicht jedem, und wenn Sie auch dazu gehören, dann können Sie auch die gesamte Außenfläche des Holzhauses mit Lack, etwa mit UV-Schutz bestreichen, um die hellbraune Holzfarbe zu erhalten. Diese Anstriche müssen dann allerdings alle paar Jahre auch erneuert werden.

Trockenheit ist die Konservierungsmethode für organisches Material

Ob es Nahrungsmittel sind, wie etwa Reis, Nudeln oder Kräutertee oder Holz: trockenes organisches Material hält sich potentiell ewig, weil alle Organismen, die es zersetzen können ein gewisses Minimum an Wasser brauchen, um zu leben. Das gilt für Pilze, wie Bakterien oder auch Insekten. Daraus folgt als erste Regel, die schon beim der Standortwahl und beim Fundamentbau für Blockbohlenhäuser beginnt: Trockenheit und Lüftung sind das Wichtigste.

Es schadet auch unbehandeltem Holz überhaupt nicht, wenn es im Regen, vielleicht sogar tagelang einmal richtig nass wird, solange es gut hinterlüftet ist und dann auch wieder richtig abtrocknet.

Damit ergeben sich als Wartungsleitfaden die folgenden Punkte:

* Inspizieren Sie Ihr Blockbohlenhaus regelmäßig und achten Sie besonders auf Anzeichen von Feuchtigkeit. Das können feuchte Stellen sein, Bewuchs oder auch Ansammlungen von Schmutz oder organischem Material.

* Sorgen Sie dafür, dass die Holzoberflächen überall, besonders außen, aber auch innen frei sind und gut belüftet. Besonders dichter Bewuchs von außen ist so zurückzuschneiden, dass sich ein Abstand von ca. 20cm zur Hauswand ergibt. Rechnen Sie dabei auch damit, dass sich regenschwere Zweige nach unten neigen und dann doch die Hauswand erreichen.

* Inspizieren Sie das Dach regelmäßig. Ein dichtes Dach ist natürlich eine essentielle Voraussetzung für den Feuchtigkeitsschutz von oben.

* Statten Sie Ihr Blockbohlenhaus mit ausreichend großen Regenrinnen aus und halten Sie diese offen.

* Beachten Sie, dass die untersten 50cm der Außenwand besonders leicht durch Spritzwasser von unten verunreinigt werden. Unter dieser Staubschicht kann sich das Wasser länger halten. Falls Sie das irgendwo beobachten, sollten Sie diese Wandabschnitte daher nach jedem Regen, sobald sie wieder abgetrocknet sind, reinigen, etwa mit einem Besen oder einer Bürste.

* Achten Sie bei der Reinigung besonders auf Innenecken, in denen sich Ablagerungen gerne ansammeln.

* Schützen Sie die Patina, die Ihr Holz schützt und vermeiden dort also Arbeiten mit harten Bürsten oder gar Sandpapier.

* Falls es zu Befall mit lebenden Organismen gekommen ist, entfernen Sie den Befall mechanisch. Das geht oft schon durch das Abschleifen der Oberfläche. Vor der Behandlung mit einem Holzschutzmittel warten Sie auf völlige Trocknung. Ein Heißluftpistole kann hier auch helfen und nebenbei noch diese Organismen oder deren Sporen oder Eier abtöten.

* Augen offenhalten und auf Feuchtigkeit achten, erspart Wartungsarbeiten

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